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J A N U A R |
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(8. Juli 1988) |
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Zusammenstellung: B. Klemm
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Zwei Bücher |
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Maxie Wander: "Guten Morgen, |
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Greta Taubert: "Guten Morgen, |
Dr. Uwe Bernhard / Prof. Dr. Rüdiger Bernhardt / Ekkehard Glaß / Birgit Klemm / Dr. Siegfried Martin
Volker Müller / Dr. Jörg M. Pönnighaus / Dr.-Ing. Siegfried Schaller / Prof. Dr. Siegfried Schönherr / Petra Spieler
Dr. Frieder Spitzner / Petra Steps / Doris Wildgrube (alphabetische Aufzählung).
Kontakte zu den Autoren vermitteln wir auf Anfrage per E-Mail unter unserer Adresse info.literatur@gmx.de.
Den jeweils zu Monatsanfang hinzuzufügenden Textstellen sei vorangestellt ein Auszug aus
»Wiedergutmachung« von Elfriede Wagner/Voigt,
in: »Was uns zu Menschen macht«. S.127):
»Man kann Verbrechen nicht rückgängig machen, man kann Tote nicht mehr leben sehen, man kann Zerstörtes nur schwer
in alter Schönheit wieder aufbauen ...
Eins aber bleibt mir, bleibt allen Deutschen meiner Generation.
Wir müssen es besser machen und dafür sorgen, dass es die Menschen nach uns besser machen.«
Monat |
| Zitat |
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J A N U A R |
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»Es ("Silberblick" von Bernd Schirmer, FS) ist ein Buch über die DDR als ein Land, in dem es Wünsche gab, die schwer erfüllt
werden konnten, Ideale, denen man nachstrebte, und in dem auch unterschiedliche Lebensanschauungen nebeneinander bestanden,
manchmal im Widerstreit, manchmal in Übereinstimmung ... |
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F E B R U A R |
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»Wir haben allerhand gewusst und trotzdem viel geglaubt, um unsere Überlegenheitsthesen in die Welt zu setzen. (Militärakademie Friedrich Engels Dresden, FS) Das belastet - bis heute - mein Gewissen als Hochschullehrer. /S. 75/ Ich erlebte zufriedene Tage in diesen 1960er Jahren, mein Leben war getaktet, zumal auch mein privates Umfeld stimmte. Durch große Anstrengungen war es uns schon 1961 gelungen umzuziehen. ...
1965 wurde mein Sohn Andreas geboren und bereicherte unser Familienleben. Wir verbrachten glückliche Jahre. /S. 78/« |
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M Ä R Z |
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»Früher ... Da herrschte noch Ordnung auf der Welt. Da haben Schriftsteller Bücher geschrieben, Intendanten haben
sich um ihr Theater gekümmert und Bierkutscher meinetwegen haben ihr Bier gekutscht. |
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A P R I L |
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»Das ist das Aus, murmelte er tonlos und hielt dem Sohn den Brief hin. Wer auf Rechtsbehelf gegenüber
dem Bescheid des ARIB verzichtete, konnte bis zum 11.09.2024 mit der Ostlandkohle einen Vertrag abschließen ... /S. 92/ |
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M A I |
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»Es war einmal ein Mann, |
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J U N I |
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»Wissen Sie: Sie sollten etwas besser auf Ihren Jungen aufpassen, was der so macht ... /S. 93/
Was Sie nur haben; Wasser macht keine Flecken, und außerdem ist es heute schön sonnig und warm. - Übrigens, Sie müssen
wissen: ich erziehe mein Kind antiautoritär und ohne Zwänge. /S. 94/ ... |
7td> | |
J U L I |
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Zitat 1: »Die ersten Vögte saßen vor 800 Jahren auf der Osterburg in Weida. Aus den einstigen Königsbediensteten wurden
später eigenständige adelige Herren, die über Gebiete um Gera, Greiz und Plauen ... herrschten. /S. 8 f./ ... Zitat 2: »Fröstelnd und verängstigt zog der Junge seine Jacke über der Brust zusammen, als er bemerkte, dass er in dem Teil des Waldes war, den die Leute den "Teufelsgrund" nennen. Die Bewohner von Waldhüttental erzählen, dass der Teufel persönlich hier wohnen würde, denn jedes Jahr im Frühling blitzte und donnerte es über den Gipfeln der hohen Tannen. Danach roch es immer schauderhaft nach Schwefel.« |
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A U G U S T |
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»Mit dem Theaterstück "Der Fluch der Forellenkönigin" wird das Areal eingeweiht. Ich habe uns unter die Gäste
für den Empfang im Vorfeld eingeschleust. /S. 86/ |
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S E P T E M B E R |
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»Das Wort "Bumerang" ... verweist wie das häufig geschossene "Eigentor" auf eine selbst verschuldete missliche Situation. Kann mit Mitteln
der Muttersprache wie einst mit dem Bumerang ein Ziel anvisiert und nachweisbar Schlagkraft erzeugt werden? Können Gedanken, von
Wortflügeln getragen, Wirkung verfehlen, an falscher Stelle Schaden hervorrufen - dem flugfähigen Bumerang gleich? Kehrt das
wirkungslose Wort zurück? Nein, was der Sprachquelle entronnen ist, befindet sich auf einem unkontrollierbaren Weg.« |
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O K T O B E R |
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»Neben vielen schönen Fest- und Feiertagen war in Marieney für uns Kinder die "Kerbe", die Kirmes, das Fest
der Kirchweihe, ein Höhepunkt des Jahres. Seit einem halben Jahrhundert hatten sie eine schöne neue rote Backsteinkirche,
die an einem Oktobersonntag geweiht worden war. Aber dieser späte Termin gefiel von Anfang an nicht. Zu dieser
Jahreszeit ist es in den Höhen von fünf- bis sechshundert Metern im Vogtland schon recht unwirtlich und nicht
geeignet, um auch im Freien zu feiern und zu tanzen. Man einigte sich darauf, dieses Fest nach der Weihe der alten
Kirche im Juni beizubehalten. ... |
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N O V E M B E R |
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»Das Arbeitsmaterial konfrontiert uns mit Fleiß, mit Hilflosigkeit und zwischenmenschlicher Verhärtung, mit
juristischen Finessen und Hinterlist. Nicht für alles, was sich abspielte in der Pfarrersfamilie, in Schöneck und in Dresden,
kann Verständnis aufgebracht werden. Doch wäre es vermessen, sich über die Schwächen und Verfehlungen dieser Menschen zu erheben. /S. 10/ |
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»Eine typische Weihnachtsfigur des Vogtlandes ist der Moosmann. Sein Rock ist dicht mit Moos beklebt. In der einen Hand trägt
er das Weihnachtslicht, in der anderen einen Ast als Wanderstab. ... Moosmann und Moosweibel, nur drei Fuß hoch, lebten im tiefen Wald. ...
Sie waren selbst bettelarm, dennoch halfen sie armen oder in Not geratenen Menschen.
Gute Taten belohnten sie mit drei Handvoll Laub, das sich in Gold verwandelte.« |
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Zusammenstellung: Dr. F. Spitzner
J A N U A R |
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(Quelle: Erich Burkhardt: »Mein Leben unter Diktatoren - Erinnerungen an Jugend, Krieg, Gefangenschaft und das Leben in der DDR« (Monika Watermann Verlag, Weilheim an der Teck 2005, S. 102, 105 f.) |
»Nach Weihnachten nahm der Beschuss wieder an Intensität zu. ... Als der Großangriff am 10. Januar 1943 begann, war der Kessel (Stalingrad, FS) schon so klein, dass russische Geschütze von einer Seite zur anderen durchschießen konnten. ... Aus tausenden Geschützen und Stalinorgeln wurde aus allen Richtungen auf uns geschossen. Die Luft dröhnte und der Boden vibrierte. Ein ungeheuerer Munitionshagel prasselte auf Stalingrad nieder und zerfetzte Menschen, vernichtete Unterstände, Waffen und Fahrzeuge. Das Donnern der Geschütze, das Heulen der Stalinorgeln und das Tackern der Maschinengewehre vermischten sich mit den Schreien der Verletzten und Wahnsinnigen. ... Tausende Kameraden starben in diesem Inferno und unzählige wurden verwundet. Das war kein heroisches Sterben für Führer, Volk und Vaterland. Sie sind elendiglich krepiert. Wer verwundet wurde, blieb einfach liegen. Keiner konnte sich mehr um die Verwundeten kümmern. Sie schrien so lange, bis sie verblutet waren. |
F E B R U A R |
| (Quelle: Birgit Klemm: »Tagebuchaufzeichnungen meines Vaters 1941 bis 1945«, Books on Demand Norderstedt 2019, S. 22) |
»Am 30. Januar 1943 Aufgabe von Stalingrad. Eine deutsche Armee zerschlagen. Bis in den Dezember 1943 hinein sind die Russen im Vorgehen. Im November Kiew aufgegeben, Kämpfe am Dnepr. - Seit Juli 1943 verstärkter Bombenterror der Engländer und Amerikaner. Stadtteile werden verwüstet, besonders Hamburg, Köln, Wuppertal Hannover, Diusburg, Düsseldorf, Kassel usw. ... So hat uns das Jahr 1943 harte Rückschläge gebrachr: Stalingrad, Nordafrika, verstärkter Bombenterror, Landung auf Sizilien und Italien,Russen erobern Ukraine, dringen bis über den Dnepr hinaus vor.« |
M Ä R Z |
| (Quelle: Karlheinz Engelhardt - »Licht und Schatten des Vergangenen - Eine Kindheit und Jugend in Plauen (1930 - 1946)«, Vogtland-Verlag, Plauen-Jößnitz 2006, S. 91 f.) |
»Am 19. März 1945 zwischen 14.08 Uhr und 14.34 Uhr fand der siebente Angriff (auf Plauen, FS) statt. ...
14.08 Uhr fielen die ersten Bomben. Alle duckten und krümmten sich, um sich kleiner zu machen.
Die Bomben surrten herunter, schlugen ein, detonierten. ... |
A P R I L |
| (Quelle: Jörg M. Pönnighaus: »1945 oder Vögel singen auch in Ruinen - Geschichten von kleinen Leuten zu Kriegsende«, concepcion Seidel, Hammerbrücke 2017, S. 98 f.) |
»Das schöne Plauen! Wie sieht es aus! Unser Häusel steht noch, aber wir haben uns dünne gemacht aus der Stadt. Es ist katastrophal: kein Licht, kein Gas und das schon lange nicht! Und Wasser in den betroffenen Vierteln nur in einzelnen Häusern oder an Hydranten oder durch Wasserwagen. Gab es Fliegeralarm, dann läuteten die Glocken! Die Sirenen konnten ja nicht heulen, weil ein Teil kaputt ist und dann eben kein Strom mehr da ist. Es war furchtbar! ... Immer wieder flogen die Maschinen und immer wieder krachten die Bomben ... Abwurf auf Abwurf erfolgte ... Der ganze Felsberg dröhnte und schütterte. Auch den Luftdruck spürten wir in den Ohren ... Unsere Wohnung! Wie sah es aus, nicht zum Wiedererkennen. Glas, Scherben, Ruß, Steine, Rasenbatzen im Durchmesser von über ½ m. Die Fensterrahmen zerfetzt, die Türen aus den Angeln gerissen. Die Gardinen aus dem Schlafzimmer heruntergerissen und in Lores Zimmer geschleudert.« |
M A I |
| (Gero Fehlhauer: »Reichenbach i.V. - 1933-1945«, Eigenverlag G. Fehlhauer, Reichenbach 2015, S. 102) |
»Das harte Schicksal der Nachbarstädte Plauen, Zwickau, Chemnitz und Dresden war allgegenwärtig ... Doch an diesem Tage sollte das Glück den Reichenbachern nicht hold sein. ... Kurz nach 10 Uhr entledigten sich die »fliegenden Festungen« der US-Air Force ihrer Bombenlast, bestehend aus 10-Zentner-Bomben, auf das Reichenbacher Stadtgebiet. Nach gut 60 Sekunden war der Spuk vorüber. 163 Menschen kostete dieser Angriff ihr Leben, wobei die letzten Toten erst im Mai gefunden wurden. 74 Häuser lagen in Trümmern und weitere 300 waren mehr oder weniger stark in Mitleidenschaft gezogen.« |
J U N I |
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(Siegfried Schönherr/Guntram Unger: »Die Lazarettstadt Bad Elster - Kriegsvorbereitung Krieg und Kriegsende«, Eigenverlag Siegfried Schönherr, Dresden 2014, S. 113 f.) | »Schon im Winter 1944/45 nahmen die Flüchtlingstrecks auf der Staatsstraße 92 ... aus dem Balkan
über die Tschechei ins Reichsinnere dramatisch zu, fast Tag und Nacht, mit Pferdefuhrwerken,
Leiterwagen, wenigen Kraftfahrzeugen. ... |
J U L I |
| (Werner Hernla: »OELSNITZ (VOGTLAND) AM ENDE DES KRIEGES 1945 - FÜNFZEHNJÄHRIGE ALS -VERTEIDIGER- DER STADT«, Voigtsberger Museumsreihe Band 6, Oelsnitz 2005, S. 108) |
»Am 16. April 1945 gegen 16.00 Uhr zogen Einheiten des 347. US-Inf. Reg. von Taltitz und Untermarxgrün kommend
in Oelsnitz ein. Bis auf einen ... in Brand geschossenen Wehrmachts-LKW blieb es fast ruhig.
Überall wehten weiße Fahnen. Die Gefahr von Gefechten blieb, im Randgebiet der Stadt wurde noch geschossen ... |
A U G U S T |
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(Siegfried Schaller: »Meine Kindheit im Vogtland Die glücklichen Jahre in Marieney und die Zerstörung von Raasdorf im April 1945«, | »Dann hörten wir Feuerstöße aus Maschinenpistolen und es war danach gespenstig ruhig. ... Auf der Straße lagen zwei tote Amerikaner in ihrem Blute. Was ich bis dahin nur in Kriegsfilmen gesehen und Friedhold während seiner Einsätze bei der Bombardierung Plauens erlebt hatte, das war zu guter Letzt noch über unser Dorf gekommen. ... Das ganze Dorf (Raasdorf, FS) wird als Vergeltungsmaßnahme in Brand gesteckt. ... Einige Wenige hatten sich in die Büsche geschlagen und waren so in der Lage, nach Abzug des Kommandos wenigstens ihr Vieh aus den brennenden Ställen zu befreien und teilweise das Feuer zu löschen. In dem chaotischen Durcheinander des brennenden Dorfes, der schreienden Bewohner und den Brandschatzungen der Soldaten konnte Martin ihnen gegen Ende der Aktion entkommen.« |
S E P T E M B E R |
| (Siegfried & Paul Walther: »Leben in dunklen Zeiten 1930-1949«, Verlag Wissenschaftliche Scripten, Auerbach 2012, S. 81, 83) |
»Wir alle, die Kinder und die Erwachsenen, die wir vom NS-System zu "Herrenmenschen" gestempelt wurden,
saßen nun wie Ratten in den Kellern (Rodewisch, FS). Angstvoll zogen wir dort die Köpfe ein, wenn heulend und zischend
wieder eine Granate nahte und ganz in der Nähe einschlug. Das geschah mehrfach nur wenige Meter von uns entfernt. ... |
O K T O B E R |
(Kerstin Miersch: »Mein lieber Freund Louis ...«, Engelsdorfer Verlag, Leipzig o.J., S. 44 f.) »Der Krieg hielt das kleine Dorf (Tannenbergsthal, FS) im Vogtland mit Hunger und der Angst vor den täglichen Todesmeldungen
von der Front fest umklammert. ... "Mohntorte" aus Gerstenkaffeesatz, Sauerampfersuppe, Steckrübeneintopf, falsche Leberwurst
und andere Köstlichkeiten standen nun bei Meinels auf dem Speiseplan. ... | ||
N O V E M B E R |
| (Alfred Götz: »Gschichten, döi es Lem` gschriebn hout«, Hg.: Heimat- und Geschichtsverein e.V., Erlbach 2012, S. 12) |
»Vor Weihnachten 1944 wurde meine Einheit nach Schlesien zur Errichtung von Panzersperren abkommandiert. Anfang des neuen Jahres ging es an die Front, die bereits an der polnischen Grenze verlief. Von dort aus erlebte ich die Flucht vor Rotarmisten. Das Schlimmste, was ich dort erlebte, war die hastige Flucht von Frauen, Müttern mit Kindern in Kinderwagen oder Handwagen, die eilig ins Ungewisse rannten. Bauern flüchteten mit den notwendigsten Sachen zum Überleben auf überladenen Pferde- oder Ochsengespannen. Sie wurden von der SS oder der Feldpolizei gezwungen, die Heimat zu verlassen. Sie hofften, so bald wie möglich zurückkehren zu dürfen. Es wurde eine Flucht ins Ungewisse und ohne Wiederkehr.« |
D E Z E M B E R |
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(Ulrich Völkel: »Das ferne Grab«, Eckhaus Verlag, Weimar 2014, S. 12) |
»Und ich will, dass die, die dieses Buch lesen, mit mir eins sind, alle Kräfte gegen Krieg und Kriegsgeschrei zu sammeln,
um ein freies und glückliches Leben führen zu können - hier wie anderswo, dass wir nicht am Hindukusch und nicht die
von dort am Brandenburger Tor die Freiheit verteidigen müssen, sondern jeder dort, wo er zuhause ist. |
Zusammenstellung: Dr. F. Spitzner
JANUAR Elke Schulze: |
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»So stehen sich bei Ohser wie bei seinem Freund Kästner die Tatsache großer Beliebtheit beim Publikum einerseits und zögerlicher fachwissenschaftlicher Würdigung andererseits unvermittelt und kontrastreich gegenüber.« (S.44) |
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FEBRUAR Helga Jänsch & Silke Fischer: |
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»Gestatten, Pieps mein Name. Ich kann quietschvergnügt durch die ganze Welt fliegen. Und wenn du möchtest, zeige ich dir auch, was unsere schöne Welt alles zu bieten hat ...« (S.6) |
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MÄRZ Rüdiger Bernhardt: |
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»Schreiben und Arbeiten / Er war SCHREIBENDER ARBEITER / Na und?, sagten sie im Betrieb. / Mit einem Lächeln voll Nachsicht lasen sie, / was er so schrieb. / Erst seit er freischaffend ist, seine Bücher Bestseller, / nehmen sie ihn ernst: / als ARBEITENDEN SCHRIFTSTELLER.« (S.76) |
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APRIL Renate Stoever: |
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»Das gesamte Land lag in Ruinen, Millionen waren tot oder verletzt, und die überlebende Bevölkerung war gezeichnet von Trauer und Verzweiflung, Millionen hungerten und waren obdachlos, Millionen Kinder waren Waisen, Millionen Frauen waren verwitwet und Millionen Menschen waren körperlich und emotional fürs Leben gezeichnet. Die Niederlage war vollständig.« (S.117) |
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MAI Siegfried Schönherr: |
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»So begegne ich immer wieder Menschen, auch aus meiner Heimatregion, die bei allem nach vorne schauen hin und wieder auch einen Blick zurückwerfen wollen. Sie brauchen diese Orientierung, um ihre Wege in der Heute-Zeit zu finden.« (S.7) |
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JUNI Birgit Klemm: |
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»Früher legte ich mehr Wert auf materielle Dinge, bestimmt mitunter zu viel. Jetzt genieße ich den Tag, die Zeit, die Natur, das Gefühl ... Es gibt seit 2010 einen zweiten Geburtstag im Jahr für mich: Es handelt sich dabei um den Tag, als ich damals aus dem Koma erwachte.« (S.72) |
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JULI Petra und Carsten Steps: |
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»Wenn wir mit dem Auto in Deutschland unterwegs sind, ernten wir oft neugierige Blicke. `Welche deutsche Großstadt beginnt denn mit V?´, fragen viele Leute, wenn sie unser Kennzeichen sehen. Die schnelle Antwort lautet, dass nur der Vogtlandkreis dieses Ein-Buchstaben-Privileg hat, das ansonsten Großstädten wie München, Berlin oder Stuttgart vorbehalten ist« |
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AUGUST Zirkel Schreibender Senioren des Vogtländischen Seniorenkollegs Reichenbach e.V.:
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Aus »Trabi-Verkauf« von Helgard Gruner: »Dresden Pieschen, Autohandel. - Dorthin fuhr ich eines Sonntags mit meinem Trabant ... Offensichtlich sah mein Trabant noch sehr gut aus; denn ich hatte mir noch gar keine Parklücke ausgesucht, da fand sich schon ein Interessent. - Was soll der kosten? - Mit dem Preis 11500 Mark war er sofort einverstanden. Ohne das Fahrzeug näher in Augenschein zu nehmen, zahlte er mir das Geld auf die Hand, bekam Schlüssel und Papiere, stieg ein und fuhr weg. - Autokauf a´ la DDR.« (S.72) |
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SEPTEMBER Volker Müller: |
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»So viel Reserve gegenüber dem Höchsten auf dieser Erde, Kunst und Theater, so viel ausschließliches Mit-sich-selbst-Befasstsein, Trübsal blasen und Zeter und Mordio wegen lächerlichster Kleinigkeiten hätte sie von der gutsituierten Geschäftswelt einer doch immerhin traditionsreichen Stadt ... nicht erwartet, nein, nie und nimmer hätte sie das erwartet.« (S.77) |
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OKTOBER Jörg M. Pönnighaus: |
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»Auch im Leben gibt es ein ZU SPÄT, / was gestern noch möglich schien, / ist heute Schnee von vorgestern. / Irgendwann ist die Zeit, /als noch Zeit war, / vorüber.« (S.71) |
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NOVEMBER Petra Höpfner: |
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»Er tat viel, um den Anschluss an die Zeit vor den Drogen zu finden. In seinem Kopf ging es drunter und drüber. Er kam nicht zur Ruhe. Widersprüche, Überzeugung, Freude, Selbstzweifel, Wut, Verachtung - und wieder sollte er in den nächsten Tagen die Folgen von Crystal Meth spüren.« (S.202) |
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DEZEMBER Verein der Freunde und Förderer des Vogtlandmuseums Plauen e.V.: |
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»Die ursprünglichen Wurzeln des Neunerlei (Heilig-Abend-Essen, F.S.) finden sich ... in einer geschichtlich weit zurückreichenden Zahlensymbolik. Die Neun als größte einziffrige Zahl steht als ein Zeichen größtmöglicher Vielzahl oder Vollkommenheit ... So gilt im Buddhismus eine neunstöckige Pagode als Abbild des Himmels. Die christliche Überlieferung kennt neun himmlische Heerscharen oder Chöre der Engel. In der griechischen Antike galten die neun Musen als Töchter des Zeus.« (S.95) |
Zusammenstellung: Dr. F. Spitzner
Buch/Autor | Abbildung | Zitat des Monats | Verlag/Veröffentlichung | |||
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Eberhard Navratil: |
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»Is Vuegtland is e Märchenland is blueß noch net sue oarg bekannt wie Spreewald oder Sächsisch Schweiz und doch hots saan besonnern Reiz.« (S.97) |
concepcion Seidel Hammerbrücke |
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Enno Bünz, Sönke Friedreich, Christian Ranacher, Lutz Vogel: |
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»Der vogtländische Charakter, so Louis Bein Ende des 19. Jahrhunderts, entspringe dem Bild der Landschaft und sei geprägt durch "Arbeitsamkeit, Ausdauer, Bedürfnislosigkeit und eine mit Redlichkeit gepaarte Naturwüchsigkeit.« (S.172) |
Edition Leipzig |
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Marcus Köhler (Autor) und Rebecca Baumgärtel (Fotografin): |
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»Schon vor Jahrhunderten durchzogen Fuhrleute auf bedeutenden alten Handelswegen das Vogtland ... Nach der deutschen Wiedervereinigung setzte eine umfangreiche Bautätigkeit vor allem im Bereich der Verkehrswege ein ... Unzählige Umgehungsstraßen wurden neu erschaffen und der Ausbau vorhandener Straßen vorangetrieben.« (S.5) |
winterwork |
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Gero Fehlhauer: |
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»Die zwei bedeutendsten Flüsse des Vogtlandes, die Weiße Elster und die vor Greiz in sie einmündende Göltzsch durchfließen als schmale Ströme die malerische Landschaft. Alle paar Jahrzehnte verwandeln sich die idyllischen Gewässer jedoch in reißende Flüsse, ... Die beiden prägendsten Hochwasser erlebten die Vogtländer nach tagelangen heftigen Regenfällen in den Jahren 1954 und 2013.« (Rückseite) |
Sutton Verlag |
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Jörg M. Pönnighaus: |
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»Max Hölz - Kommunist, Anarchist, Gründer einer vogtländischen Arbeiter- und Bauernwehr. Zusammengeschlagen von der SA, geflüchtet in die Sowjetunion, dort ersäuft von der GPU. Ein deutsches Schicksal eben.« (S.74) |
Eigenverlag |
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Siegfried Schönherr: |
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»Natürlich bestimmte das politische System der DDR auch die Entwicklungsrichtung unseres Heimatortes, wenngleich nicht abgestritten werden kann, dass selbst in dieser Zeit die Sohler ihre eigene Geschichte lebten. Freilich nicht aus freien Stücken und nicht unter selbst gewählten Umständen, sondern unter den unmittelbar gegebenen und vorgefundenen.« (S.10) |
Eigenverlag, Dresden |
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Heike Becker: |
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»Spitze ist wieder ganz in Mode! Eine fast vergessene und glücklicherweise wiederentdeckte Spitzentechnik - die Margaretenspitze - bereichert das Handarbeitsangebot mit sehr originellen, kreativen Arbeiten ... Im Laufe der Jahrzehnte fand diese schöne Technik viele Anhänger. Je nach Garnstärke erhält man sehr filigrane, zarte Spitzen oder kräftige, robuste Stücke. Es sind geometrische, florale und figürliche Muster möglich.« (S.2) |
Buchverlag für die Frau |
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Birgit Klemm: |
Weiteres zu Buch/Autorin: |
»Es soll ein Urlaub zum Abhängen werden. ... Sie stürzt dummerweise vom Rad und erleidet danach einen Schlaganfall. ... Und nun? ... Der Schlag stülpt gewissermaßen seine hässlichen Handicaps über, die da wären: Hinderungen beim Gehen, Sprechen, Sehen ... Man frage mich aber lieber nicht nach meiner Meinung über die superperfekten Leute, die das zweifellose Glück haben, gesund zu sein, und auf andere herabschauen, die es nicht sind, als ob es deren Schuld wäre.« (Rückseite,S.2 u.a.) |
Books on Demand Norderstedt |
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Reglindis Rauca: |
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»Marie (Abitur in Plauen, will zum Theater) übt sprechen, die deutsche Hochsprache, Hochdeutsch. ... Das vogtländische A stellt sich besonders stur. Marie versucht, es mit allen möglichen Übungen und Tricks nach vorn zu locken, es will nicht. ... Marie übt und übt. Sie erzieht sich die Sprache der Mutter, die Muttersprache ab.« (S.102) |
Mitteldeutscher Verlag Halle |
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Sven Hannawald: |
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»Natürlich kannte ich Klingenthal aus dem Fernsehen, vor allem die Aschbergschanze, die von den Einheimischen und Athleten liebevoll ASCH genannt wurde ... Als 1959 die Große Aschbergschanze eingeweiht wurde, pilgerten über 70 000 Menschen ins enge Steinbachtal, um die Helden der Lüfte zu bewundern.« (S. 57,58) |
Verlag Zabert Sandmann |
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Elfriede Voigt: |
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»In der Stille reden die Bäume, kommen meine Erinnerungen. Hinter der Stille leben die Seelen und erwachen meine Toten. Mit der Stille wächst Frieden, entsteht das Gefühl großen Glückes. Denn die Stille ist eine Brücke; meine Brücke. Wohin?« (S.5) |
Eigenverlag, Netzschkau |
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Ditter Stein: |
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»Nun, das Jahr hat ja zweiundfünfzig Wochenenden. In meinem Buch habe ich jedem Monat allerdings immer nur jeweils vier Rezepte zugeordnet. ... Außerdem darf hin und wieder die eigene Küche auch ganz kalt bleiben. Gönnen Sie sich dann eine Bewirtung in unserer schönen vogtländischen Gastronomie.« |
Vogtland-Anzeiger |
Zusammenstellung: Dr. F. Spitzner
Buch/Autor | Abbildung | Zitat des Monats | Verlag/Veröffentlichung | |||
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Rudolf Laser: |
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Plauen, Luftangriff am 16. Januar 1945, Lessingschule: »Das Schulhaus war stehen geblieben, hatte aber sehr, sehr viele Fensterscheiben opfern müssen. - Auch ist an den Türen kaum ein Riegelblech an seiner Stelle verblieben. ... An Schulehalten wird in dem Gebäude lange Zeit nicht zu denken sein, da wir auch unseren Kohlevorrat hergeben mussten.« (S.97) |
Vogtland-Verlag, Plauen-Jößnitz, 2011 |
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Vogtländisches Seniorenkolleg Reichenbach e.V.: |
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Angriff auf Dresden, 13. Februar: »Es war ein Flammeninferno
von bis dahin unbekanntem Ausmaß. ... Die vielen tausend Toten
wurden auf riesigen Scheiterhaufen verbrannt, ihre Asche
ruht auf dem Dresdener Heidefriedhof.« |
Schriften des Neuberin-Museums (Bd.14) |
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Gerd Naumann: |
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»Unter den derzeitigen Umständen ist natürlich mit Licht und Wasser noch lange nicht zu rechnen. Heute war ich mit Steudel während des Alarms im Syratal zwischen zwei Felsen versteckt, nachdem wir im Brauereikeller wegen Überfüllung nicht mehr hineinkonnten.Ist das eine Hatz! Täglich die Frage: Wo renne ich heute hin?« (S.126) |
PG-Verlag, Plauen |
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Rudolf Laser/Joachim Mensdorf: |
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Kriegsende in Schöneck: »Am 18. April begannen Tieffliegerangriffe und am Spätnachmittag des 27. April der Artilleriebeschuss. Die US-Artillerie war auf der Arnoldsgrüner Höhe und bei Großfriesen, nahe der Brücke über die Autobahn in Stellung gegangen und schoss sich ein. Obwohl die meisten Einschläge zu kurz lagen, gab es über eine Woche lang Tote, Verletzte und Zerstörungen.« (S.175) |
Vogtland-Verlag |
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Siegfried & Paul Walther: |
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»In Erkenntnis der Ausweglosigkeit weiteren Widerstandes unterschrieb das Oberkommando der Wehrmacht die bedingungslose Kapitulation der deutschen Land-, Luft- und Seestreitkräfte am 7. Mai 1945 vor dem Alliierten Oberkommando in Reims. Einen Tag später, am 8. Mai erfolgte das im Sowjetischen Hauptquartier in Karlshorst bei Berlin. ... Der II. Weltkrieg endete für uns Deutsche mit einer noch gewaltigeren nationalen Katastrophe als der I. Die Zerstörung Deutschlands war ohnegleichen.« (S.89) |
Verlag Wissenschaftliche Scripten |
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Rudolf Laser/Jörg Helbig: |
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»Im untersuchten Gebiet trafen die ersten gezielten Abwürfe der USAAF am 12.5.1944 Zwickau. Danach folgte am 12.9.44 Plauen, das bis zum 10.4.1945 durch insgesamt 14 Angriffe etwa zu 75 % zerstört wurde. ... Ziele von US-Tagangriffen waren auch Greiz (13.11.44), Reichenbach (21.3.45) sowie Hof (14.2. und 8.4.45).« (S.13) |
Vogtland-Verlag, Plauen-Jößnitz |
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Erwin David: »Wege und Umwege des Erwin D.« |
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Entlassung von Kriegsgefangenen: »Dann erschien eines Tages der provisorisch eingesetzte Bürgermeister von Brandenburg am Lagertor, sprach aufgeregt mit sowjetischen Offizieren und bedeutete uns, daß er den Auftrag erhalten habe, jede Woche 1000 Gefangene vom Lager abzuholen und in die Heimatgebiete abzutransportieren. ... Das war in den ersten Junitagen. Von den 16000 Gefangenen wurden in den nächsten Wochen mehr als 15000 entlassen. Zurück blieben ca. 800 Offiziere.« (S.78) |
concepcion Seidel |
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Walter G. Tümpner: |
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Schadensbilanz und -beseitigung: »»Anfang Juli 1945 wurden die Einwohner Plauens aufgerufen sich jeweils samstags oder sonntags an den Aufräumungsarbeiten zu beteiligen. ... Den Plauenern stand bevor, rund 2 Millionen Kubikmeter Trümmerschutt wegzuräumen, über 12000 Bombentrichter zuzuschütten und 67 Kilometer Straßen freizulegen. Außerdem mussten hunderte Bomben, teils noch scharfe Blindgänger, beseitigt werden.« (S.32) |
Verein zur Förderung des Plauener Spitzenmuseums e.V. |
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Erich Burkhardt: |
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23. August 1945 - nach Jahren wieder zu Hause: »Raasdorf war abgebrannt. Auch unser Haus war nur noch eine abgebrannte Ruine. In den letzten Kriegstagen war das Dorf Niemandsland. ... Als ich heimkam, wog ich noch 44 kg, zu schwach für jede Arbeit.« (S.225,227) |
Monika Watermann Verlag |
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Mario Morgner: |
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Flüchtlingsaufnahme: »Schon 1945 waren die Verwaltungsorgane der damaligen Sowjetischen Besatzungszone gezwungen, auf den gewaltigen Zustrom an Bevölkerung zu reagieren und Konzepte für deren langfristige Integration zu entwickeln. ... Sachsen erklärte am 30. September 1945 sämtliche dort gemeldeten Bürger zu Sachsen. Damit bestand zum Beispiel ein Anspruch auf Lebensmittelkarten.« (S.48) |
Eigenverlag |
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Otto Höchst/ Liesbeth Röder: |
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Nahrungsbeschaffung: »Lotte (bei Weimar) schreibt: 'In euerem kargen Vogtland werdet ihr wenig zu essen haben. Wir haben auch nicht viel, aber holt euch paar Kartoffeln. Wir werden was zusammenstellen, was euch ein wenig weiterhilft.' - So hatten wir für unsere Hamsterfahrten ein klares Ziel bekommen: Tante Lotte!« (S.168) |
Verlag Wissenschaftliche Skripten |
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Elfriede Voigt/Wagner: |
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Trauer: »"Da fand ich es, ich hatte gerade noch geschwelgt in einem Hochgefühl, da lag es, rechts am Feldrain, ein Soldatengrab! Neben einem Kartoffelacker stand ein Holzkreuz, darauf hing ein deutscher Stahlhelm, kein Name, kein anderes Zeichen. ... So, unbekannt, im Straßengraben verscharrt, liegen viele, liegt vielleicht auch der Freund, auf den du wartest.« (S.71) |
Druck-Zuck GmbH |
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Siegfried Schönherr: |
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Schwieriger Beginn des Schulbetriebs: »Die SMAD ordnet an, ab 1.10.1945 den Schulbetrieb wieder aufzunehmen, unter 'völliger Befreiung von nazistischen Ideen'. Zum Jahreswechsel 1945/46 kam es durch ungenügende Brennstoffversorgung zu einer starken Beeinträchtigung des Schulbetriebes. Die Gemeinden wurden aufgefordert, ab 7.1.1946 den geordneten Schulbeginn durch Holz- und Kohleversorgung zu gewährleisten. In Sohl gelang das nur mit Einschränkungen.« (S.172) |
Beiträge zur Ortsgeschichte 1933-1949 Eigenverlag, Dresden (2012) |
Literaturlistezum Thema(Bestand im Mosenzimmer in Marieney) |
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Burkhardt, Erich |
»Mein Leben unter Diktatoren (Erinnerungen an Jugend, Krieg, Gefangenschaft und das Leben in der DDR)« |
Monika Watermann Verlag |
Cziborra, Pascal |
»KZ Mehltheuer - Lippenstift statt Lebensmittel |
Lorbeer Verlag |
David, Erwin |
»Wege und Umwege des Erwin D. - |
concepcion Seidel |
Götz, Alfred |
»Gschichten, döi es Lem` gschriebn hout« |
Heimat- und Geschichtsverein Erlbach e.V. |
Hernla, Werner |
»Das Flüchtlings- und Durchgangslager Oelsnitz / Schloß Voigtsberg (1944/45 - 1951)« |
Voigstberger Museumsreihe |
Hernla, Werner |
»Ortschronik der Kriegsjahre 1939-1945 für die Stadt Oelsnitz/V., Teil II |
Voigstberger Museumsreihe |
Hernla, Werner |
»Oelsnitz (Vogtland) am Ende des Krieges 1945 - |
Voigstberger Museumsreihe |
Hettrich, |
» ... und plötzlich Rentner« |
Edition Octopus im Verlagshaus Monsenstein |
Höchst, Otto |
»Raum ist in der kleinsten Hütte - |
Verlag Wissenschaftliche Scripten |
Laser, Rudolf |
»Schule und Zeitgeschichte - Plauen 1935-1943« |
Vogtland-Verlag |
Laser, Rudolf |
»Zum Luftkriegsgeschehen im Vogtland 1944/45« |
Vogtland-Verlag |
Laser, Rudolf |
»Seventyfive Days only - 75 Tage US-Besatzung in Plauen |
Vogtland-Verlag |
Miersch, Kerstin |
»Mein lieber Freund LOUIS - |
Engelsdorfer Verlag |
Morgner, Mario |
»Flucht, Vertreibung, Heimatlosigkeit - |
Eigenverlag |
Naumann, Gerd |
»Plauen im Bombenkrieg 1944/1945« |
PG-Verlag |
Schaller, Siegfried |
»Alles im Leben hat seinen Preis |
NORA Verlagsgemeinschaft |
Schönherr, Siegfried |
»Sohl - Ein vogtländisches Dorf (Band II) |
Eigenverlag |
Tümpner, Walter G. |
»Aus der Geschichte der Stadt Plauen« |
Verein zur Förderung des Plauener Spitzenmuseums e.V., Plauen |
Vogtländisches Seniorenkolleg Reichenbach e.V. |
»Zeitzeugen - Kindheitserlebnisse um 1945« |
Schriften des Neuberin-Museums, 14 |
Voigt, Elfriede |
»Was uns zu Menschen macht« |
Druck-Zuck GmbH, Halle/Saale |
Walther, Siegfried & Paul |
»Leben in dunklen Zeiten 1930-1949« |
Verlag Wissenschaftliche Scripten |
Zusammenstellung: Dr. F. Spitzner
Buch/Autor | Abbildung | Zitat des Monats | Verlag/Veröffentlichung | |||
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Günter Ullmann: |
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»keine lehre kann man ewig lehren und keine lehre ewig verschweigen alles nimm als gegeben hin und nichts« (S.49) |
Edition Büchergilde (2008) |
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Mara Nock:
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»Wenn man das Sein als eine Aufgabe betrachtet, dann vermag man es immer zu ertragen.« (S.241) |
buch & media (2. Aufl. 2015) |
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Manuela Wohlrab: |
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»Da damals fast alles Mangelware war, bestellte ich ab und zu etwas mit der Überzeugung, man könnte es sicherlich gut gebrauchen und sei es zum Tauschen. Das hatte sich inzwischen zum Volkssport entwickelt ...« (S.20) |
Block, H (2007) |
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Falkmar Krause: |
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»Wer erinnert sich heute noch an Walter Ulbrichts Streben nach dem "Weltniveau"? Nach dem merkwürdigen Vorhaben, alle anderen im "Pro-Kopf-Verbrauch" zu übertreffen gab es da auch noch das Bestreben, vermeintlich westliche Ausdrücke und Gewohnheiten einzuführen.« (S.127) |
Vogtland-Verlag (2007) |
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Manfred Hinrich: |
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»Demokratie ist der Wein, in dem Wahrheit vermutet wird.« (S.81) |
Block, H (2007) |
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Volker Müller: |
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»Ja, und als es die ersten Entlassungen gab, was wurde da noch für ein Theater gemacht ... Da gab es Blumen und eine Abschiedsfeier ... Und jetzt kriegst du einen Brief mit der Post ... Wir wünschen Ihnen weiterhin persönliches Wohlergehen und viel Freude an Ihrem Beruf ... Schöne Scheiße ...« (S.251) |
Ingo Koch Verlag (2004) |
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Margitta Rosenbaum: »Mit meinem Gott springe ich über Mauern« |
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»Bei meinen Reisen erlebe ich oft, dass sich im Westen der Republik ganz seltsame, oft sehr einseitige Vorstellungen von uns Christen in der DDR festgesetzt haben.« |
SCM R. Brockhaus (2007) |
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Günter Kunzmann: |
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»... ab dem 11. September hinderten die ungarischen Grenztruppen die DDR-Bürger überhaupt nicht mehr daran, die Grenze nach Österreich zu überschreiten. In den ersten drei Tagen nach dieser Maßnahme gingen 18.000 DDR-Bürger von Ungarn nach Österreich..« (S.36) |
HB PRINT (2009) |
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Arno Hecht: |
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»Der vorstehend beschriebene Prozess, gern als Wende bezeichnet, ging nicht spurlos an mir vorüber, obwohl ich in letzter Konsequenz wieder zu mir zurückgefunden habe.« (S.73) |
Verlag am Park (2008) |
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Sven Dietrich: |
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»'Philosophie ist ein großes Wort', antwortete Bronstein, 'auch wenn es heute völlig banalisiert wird. Mittlerweile hat jeder Baumarkt eine Philosophie. Einst war Deutschland berühmt für seine Philosophen.« (S.270) |
Wenz Verlag (2008) |
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Elfriede Voigt/Wagner: |
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»Eins aber bleibt mir, bleibt allen Deutschen meiner Generation. Wir müssen es besser machen und dafür sorgen, dass es die Menschen nach uns besser machen« (S.127) |
Druck-Zuck GmbH, Halle/Saale (2019) |
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»Meine Hoffnungen und Wünsche für die Zukunft unseres Landes: Für mein Land wünsche ich Weltfrieden. Buchenwald, Dachau und das Warschauer Ghetto, Carl von Ossietzky, Sophie Scholl und die Moorsoldaten sollen nie vergessen werden.« (S.145) |
Mitteldeutscher Verlag (2008) |